Eichhörnchen-Kobel: Alles, was Sie wissen sollten
Eichhörnchen-Kobel: Alles, was Sie wissen sollten
Vor allem in Großstädten ist es eine echte Besonderheit, auf Eichhörnchen zu treffen. So schnell die süßen kleinen Nager auftauchen, so schnell sind sie meist auch wieder verschwunden. Denn: Eichhörnchen verbringen die meiste Zeit hoch oben im Geäst von Bäumen – hier sind sie vor vielen natürlichen Feinden sicher und bauen ihre Kobel genannten Nester.
Mit einem einzigen Kobel ist es allerdings meist nicht getan: Die Wildtiere nutzen viele verschiedene Nester gleichzeitig, die unterschiedliche Zwecke erfüllen. Für die kleinen Tiere ist das eine enorme Arbeit, die pro Kobelnest etwa drei bis fünf Tage in Anspruch nimmt.
Wenn Sie den Eichhörnchen ein wenig Arbeit abnehmen möchten, können Sie einen selbst gebauten oder gekauften Kobel in einem Baum platzieren. Ob in der Stadt oder auf dem Land: Die possierlichen Tierchen werden es Ihnen danken – und mit unseren Tipps werden Sie zu einem echten Experten rund um die Eichhörnchen-Nester.
Was genau ist ein Kobel?
Die rundlich gebauten Nester der Eichhörnchen werden als Kobel bezeichnet. Die Tiere bauen das stabile Grundgerüst ihrer Kobel meist aus Reisig, Ästen oder Blättern. Im Inneren verwenden Eichhörnchen beim Nestbau weiche, gemütliche Materialien wie Moos, Federn oder Gräser. Zum Selbstschutz bauen die Tiere immer zwei Schlupflöcher in ihren Rückzugsort ein – bei einer drohenden Gefahr bestehen so immer mindestens zwei Ausgänge, um beispielsweise Fressfeinden zu entkommen. Bewohnen tun sie ihre Behausung dann in der Regel allein, denn Eichhörnchen sind – ausgenommen in der Paarungszeit – Einzelgänger.
Wussten Sie, dass?
Wie nutzen die kleinen Nager das Eichhörnchenhaus?
Eichhörnchen beschränken sich nie auf ein einzelnes Nest – in der Regel nutzen sie mehrere Kobelnester gleichzeitig. Das liegt daran, dass den verschiedenen Rückzugsorten unterschiedliche Funktionen zukommen. Dazu gehören:
Häuschen als gemütliche Schlafplätze
Allein als Schlafplätze errichten Eichhörnchen mehrere Unterschlüpfe: einen für die Ruhe am Tag, einen für die Nacht und einen für die Winterruhe. Für die kühlen Monate während des Winterschlafs bauen die Nager extra stabile, gut vor Wasser geschützte Schlafhäuser. Die Wände sind hier dicker und die innenliegende Polsterung noch stärker, um optimalen Schutz vor äußeren Einflüssen zu haben.
Ein Kobel als Futterstation?
Anders als oftmals angenommen, verstecken Eichhörnchen Nahrung nicht im Kobel. Als Futterstation nutzen sie stattdessen Löcher und Spalten in den Bäumen oder vergraben Nüsse, Pilze und Samen im Boden. Um den Nachwuchs zu versorgen oder sich selbst zu stärken, ziehen sich die Tiere hingegen gerne in ihren Unterschlupf zurück.
Versteck in luftiger Höhe
Hoch oben in den Bäumen sind Eichhörnchen vor vielen natürlichen Fressfeinden geschützt. Ihre Kobel dienen daher gleichzeitig als Versteck, wenn die Tiere eine Gefahr wittern. Sollte ein Nest nicht mehr sicher sein, wechseln Eichhörnchen das Versteck – zur Not auch mehrfach.
Nisten:
Kobel sind auch für die Aufzucht der Jungtiere von großer Bedeutung. In einem Wurf bringt ein Eichhörnchen bis zu sechs Junge auf die Welt, die mindestens die ersten sechs Wochen in der geschützten Umgebung des Nestes verbringen. Ist ein Kobelnest von Parasiten befallen, zieht das Weibchen mit den Jungtieren um – und auch bei Gefahr wechseln die Tiere ihre Unterkunft. Auch deshalb ist es wichtig, dass den Eichhörnchen mehrere Unterschlüpfe gleichzeitig zur Verfügung stehen.
Eichhörnchen-Nest bauen? Die wichtigsten Tipps!
Wenn Sie den süßen Nagern einen kuscheligen Unterschlupf spendieren möchten, können Sie einen Kobel auch einfach selbst bauen. Das nimmt nicht viel Zeit in Anspruch und auch der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist:
- eine stabile Holzplatte, am besten aus Ahorn, Buche oder Kiefer
- Nägel
- Schrauben
- Montagewerkzeug, dazu gehören Akkuschrauber, Hammer, Stichsäge und Sandpapier
- naturverträgliche Lasur
Daneben gibt es auf dem Markt auch viele von Experten gefertigte Eichhörnchenhäuser. Das spart Zeit, außerdem können Sie so sicher sein, dass alles optimal auf die zukünftigen Bewohner abgestimmt ist.
Auf was sollte bei einem Kobel für Eichhörnchen geachtet werden?
Ein Kobel lässt sich kinderleicht selbst bauen – dennoch sollten Sie einige Kleinigkeiten beachten. Die Grundfläche sollte etwa rund 25 x 25 Zentimeter betragen, um den kleinen Nagern genügend Platz zu bieten. Die Dachplatte sollte leicht überstehen – so können Sie sicher gehen, dass kein Regen in das Häuschen eindringt. In zwei der Seitenwände sollten Sie Schlupflöcher integrieren – so haben die Eichhörnchen in Gefahrensituationen immer einen zweiten Ausweg.
Ebenso wichtig: Achten Sie darauf, dass keine Schrauben oder Nägel aus dem Holz herausragen – das birgt Verletzungspotenzial! Auch in Sachen Lasur gilt es, bei der Produktwahl aufzupassen: Naturverträgliche Lasur macht den Kobel witterungsbeständig, gleichzeitig behält das Holz seine Atmungsaktivität. Auf keinen Fall sollten Sie das Holz lackieren oder anderweitig imprägnieren – zum Wohle der Eichhörnchen.
Eichhörnchen-Kobel montieren: So geht’s!
Eichhörnchen laufen mit spielerischer Leichtigkeit durch die Bäume und wollen immer hoch hinaus. Das ist vor allem ihrem Instinkt geschuldet, sich vor Fressfeinden zu schützen. Hoch oben, in den dichten Geästen und Wipfeln der Bäume, fühlen sich die kleinen, braunen Wildtiere am wohlsten – hier sind die potenziellen Gefahrenquellen überschaubar.
Als Faustregel gilt: Hängen Sie das Kobelnest auf einer Mindesthöhe von sechs Metern auf, eher noch höher. Vermeiden Sie dabei glatte Baumstämme, Hauswände oder sogar Balkone – erwachsene Tiere können zwar an diesen Untergründen emporklettern, Jungtiere allerdings nicht. Eine tödliche Gefahr!
Zur Montage eignet sich beispielsweise eine stabile Aufhängung, die Sie in den Baum in Ihrem Garten schlagen. Auch Spanngurte oder wetterfeste Schnüre kommen in Frage. Im Idealfall hängen Sie den Kobel vor der Paarungszeit auf – diese findet vom Frühling bis zum Spätsommer statt.
Sollte ein Eichhörnchen-Nistkasten gereinigt werden?
Wenn die Eichhörnchen den Kobel verlassen haben, können Sie die Nistmöglichkeit für die nächsten tierischen Besucher vorbereiten. Im Idealfall planen Sie dies beim Bau oder Kauf des Kobels bereits mit ein – und achten auf Scharniere am Deckel, um einfacher an das Innere zu gelangen.
Zur Reinigung können Sie das Nestmaterial einfach entfernen. Sollte das Eichhörnchenhaus stark verschmutzt sein, können Sie es mit heißem Wasser auswaschen. Doch Vorsicht: vermeiden Sie chemische Reiniger oder geruchsintensive Stoffe! Diese können gesundheitsschädlich sein und die Tiere davon abhalten, den Kobel in Ihrem Garten zu nutzen.
Kobel für Eichhörnchen: Tipps für Einsteiger
Sie haben noch nie einen Kobel aufgehangen oder beschäftigen sich zum ersten Mal mit diesem Thema? Dann möchten wir Ihnen diese Tipps mit auf den Weg geben:
- Stellen Sie einen Futterkasten auf: Eichhörnchen lernen schnell, wie sie an das Futter im Inneren kommen – während andere Tiere nicht an die nahrhaften Nüsse oder Samen gelangen.
- Pflanzen Sie geeignete Futterpflanzen an: Die kleinen Nager lieben Nüsse aller Art – vielleicht finden Haselnuss, Buche oder Wallnussbäume in Ihrem Garten Platz?
- Eliminieren Sie Gefahrenquellen: In unmittelbarer Nähe des Kobels sollten sich keine offenen Regentonnen oder andere potenzielle Gefahren für die Eichhörnchen befinden.
Kobelnest: wohliger Unterschlupf für Eichhörnchen
Sie sehen: Kobel erfüllen für Eichhörnchen viele wichtige Funktionen. Da die kleinen Tiere nicht nur einen, sondern mehrere Unterschlüpfe gleichzeitig benötigen, ist der Bedarf an Nestern umso größer. Da kommt es den Nagern gelegen, wenn Sie ihnen fertige Kobel zur Verfügung stellen – egal ob selbst gebaut oder gekauft. Wenn Sie den Eichhörnchen Futterhaus und Kobel gleichzeitig anbieten, ist das Glück der Tiere perfekt. Probieren Sie es aus!