Bienenhotel bauen und Wildbienen retten (Anleitung)
Sie bestäuben die Blumen und Obstbäume im heimischen Garten und sorgen auf diese Weise für ein buntes Blütenmeer: Bienen! Die fliegenden Insekten erweisen sich regelmäßig als nützliche Gartenassistenten – damit dies auch weiterhin so bleibt, benötigen Sie sichere Unterschlupfe. Ein Bienenhotel ist nicht nur eine sichere Überwinterungshilfe, sondern dient den Insekten auch als Nisthilfe. Wie Sie ein Bienenhotel selbst bauen können, was Sie bei der Standortwahl beachten sollten und weitere Fragen beantwortet Ihnen gartenetage!
Ein Insektenhotel für Bienen – wer besiedelt ein Bienenhotel?
Meistens bewohnen Wildbienen wie Pelz- und Mauerbienen ein Insektenhotel. Die verschiedenen Wildbienenarten leben nicht in Staaten, sondern solitär, also einzeln. Viele von ihnen bevorzugen für die Brut Niströhrchen, in denen mitunter bis zu sechs Bienen zugleich nisten. Hierfür eignen sich markhaltige Pflanzenstängel sowie Schilfhalme und Bambusröhrchen.
Wildbienen nutzen das Bienenhotel auf verschiedene Weisen. Einerseits fungiert es als Schutz vor regnerischem und windigem Wetter. Auch als Überwinterungshilfe ist es eine wichtige Rückzugsmöglichkeit. Andererseits erfüllt es den Zweck der Nisthilfe: Die Bienenweibchen bewohnen das Bienenhotel, um dort ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Aufgrund der Ähnlichkeit zum natürlichen Lebensraum besteht das Bienenhotel dabei häufig aus einzeln in Holz gebohrten Löchern.
Das perfekte Bienenhotel bauen
Damit Sie eine Vielzahl von Wildbienen in das Bienenhotel locken, benötigen Sie das passende Baumaterial. Stellen Sie sicher, dass Sie beim Bau Ihres Hotels auf naturbelassenes Hartholz setzen, da es sich bei feuchten Witterungsbedingungen nicht verzieht und den Insekten damit genügend Platz zur Verfügung steht. Zudem sollte das Füllmaterial keine Fasern oder Splitter aufweisen, um die Flügel der Tierchen nicht zu verletzen. Jede Wildbiene präferiert eine unterschiedliche Lochgröße – sorgen Sie bei Ihren Bohrungen für verschieden große Öffnungen möglichst tief im Längsholz.
Möglich sind auch Lehmwände als Nistplätze. Befüllen Sie einen Behälter, zum Beispiel eine alte Holzkiste, mit Lehm und lassen Sie ihn ausreichend austrocknen. Anschließend stellen Sie die Kiste horizontal auf, um damit eine Art Wand zu kreieren. Besonders grabende Bienen- und auch Wespenarten fühlen sich von solchen Unterschlupfen angezogen – allerdings nur dann, wenn der Lehm weich genug ist.
Bienenhotel selber bauen und aufstellen: Was ist der ideale Standort für ein Bienenhotel?
Neben dem passenden Material und der Größe der Bohrlöcher ist der Standort Ihres Bienenhotels von entscheidender Bedeutung. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Sonne: Richten Sie die Insektenbehausung in Richtung Südosten aus, damit sowohl die ausgewachsenen Tiere als auch die Larven ausreichend Wärme bekommen. Gleichzeitig ist der Bienenhotel-Standort bestenfalls vor Wind und Regen geschützt. Können Sie das Hotel nicht unter einem Dachvorsprung anbringen, bietet es sich an, eine eigene kleine Überdachung zu bauen. Darüber hinaus stellen Sie das Bienenhotel mindestens 50 Zentimeter oberhalb des Bodens auf – so vermeiden Sie eindringende Nässe. Nicht empfehlenswert ist es, den Nistplatz aufzuhängen, da die Insekten empfindlich auf durch Wind verursachte Schwingungen reagieren. Befestigungen von hängenden Bienenhotels an Wänden sind hingegen möglich.
Wann ziehen Bienen ins Bienenhotel ein?
Wildbienen und -wespen ziehen im Zeitraum von März bis September ins Bienenhotel ein, weil sie während dieser Monate umherfliegen. Von April bis Mai stehen die Chancen hoch, dass die leicht anzulockenden Roten und Gehörnten Mauerbienen ins Hotel einziehen. In den Sommermonaten kommen weitere Bienenarten hinzu. Die Mauerbienen sind es auch, die durch ihre Flugzeit im Frühjahr zuerst ihre Eier legen. Ihre Larven schlüpfen zwischen Mai und Juni und verpuppen sich etwa vier Wochen später, ehe ein mehrmonatiger Winterschlaf folgt. Im März und April des anschließenden Jahres schlüpfen die fertig entwickelten Bienen aus ihrem Kokon. Je nach Bienenart und Flugzeit verschieben sich diese Zeiträume nach hinten.
Nach einiger Zeit werden Sie verschlossene Löcher im Holz des Bienenhotels feststellen. Dies ist ein sicheres Indiz dafür, dass die Bienen ihre Eier in die Hohlräume gelegt haben und anzeigen, dass das entsprechende Loch nicht mehr für andere Insekten zur Verfügung steht. Übrigens: Sie brauchen die verschlossenen Löcher weder zu öffnen noch zu reinigen. Die nächste Bienengenerationen übernehmen diese Arbeit in der Regel selbst. Wie lange die Bienen als erwachsene Tiere in Ihrem Hotel wohnen, hängt von ihrer Lebensdauer ab. Wildbienen werden meistens zwischen vier und sechs Wochen alt und legen in diesem Zeitraum ihre Nester an.
Wie Sie die Bienen im Insektenhotel schützen
Das Bienenhotel ist perfekt platziert, die ersten Tierchen haben sich bereits in die Röhrchen eingemietet – nun gilt es, die Behausung so zu schützen, dass weitere Bienengenerationen ihren Weg hierher finden. Gartenetage präsentiert Ihnen vier hilfreiche Tipps, damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Bienenhotel und den darin lebenden Helferlein haben:
1: Wie lange kann ein Bienenhotel genutzt werden?
Generell eignen sich Bienenhotels hervorragend für den mehrjährigen Gebrauch. Das Hartholz verträgt – anders als weiches Holz – eine große Menge an Feuchtigkeit. Entscheidend ist hierfür erneut die Standortwahl: Überlegen Sie sich im Vorhinein, an welchem Platz das Bienenhotel gut vor Regen und Wind geschützt ist. Eine nachträgliche Holzlasur oder -ölung mit ungiftigen Stoffen ist möglich, allerdings nicht immer empfehlenswert. Besser ist es, die Lasur oder das Öl vor dem Aufstellen des Hotels aufzutragen, um den Alterungsprozess des Holzes zu verzögern.
2: Pflege des Bienenhotels
Benötigt ein Wildbienenhotel eine besondere Form der Pflege? Zumindest für die am häufigsten anzutreffenden Wildbienenarten, die Gehörnte und die Rote Mauerbiene, bietet es sich an, die Nisthilfen im Herbst zu säubern. Tendenziell vermeiden beide Arten Nischen, in denen zum Beispiel noch Pollenreste oder Kokonhüllen der vorherigen Generation liegen. Mit einer dünnen Pfeifenbürste reinigen Sie deshalb im Herbst vorsichtig ungenutzte Gänge. Alternativ können Sie den Bienen auch weitere Nistplätze zur Verfügung stellen. Einige andere Wildbienenarten entsorgen die Reste dagegen selbst, sodass sich vor dem Bienenhotel Ablagerungen ansammeln. In diesem Fall brauchen Sie das Hotel nicht zu säubern. Möglich ist es, das Holz des Unterschlupfes mit natürlichem Bienenwachs zu bestreichen – diesen Geruch kennen die Insekten aus ihrem natürlichen Lebensraum.
3: Frostschutz
Wenn der Winter Einzug hält, die Temperaturen teilweise unter den Gefrierpunkt fallen und die Bienenlarven sich im Puppenstadium befinden, stellt sich die Frage: Halten sie die Kälte überhaupt aus? Die Antwort lautet: Ja! Als Puppe ist der Wildbienennachwuchs in den Nischen des Nistplatzes vor Frost geschützt. Dort überwintern sie so lange, bis die Temperaturen im Frühjahr wieder dauerhaft steigen. Sie brauchen also nichts anderes tun, als ihnen den passenden Standort bereitzustellen. Ein besonderer Frostschutz ist nicht vonnöten.
4: Schutz vor Fressfeinden
Natürliche Fressfeinde der Wildbienen sind zahlreiche Vogelarten. Damit sich diese nicht an den Bewohnern Ihres Insektenhotels bedienen, bringen Sie ein Gitter oder eine Vorrichtung aus Draht vor den Nisthilfen an. Achten Sie darauf, dass die Öffnungen weiterhin groß genug sind, damit die Insekten diese problemlos passieren können. Meisen, Spechte und andere Vögel finden an den Konstruktionen keinen geeigneten Halt und suchen sich deshalb andere Nahrungsquellen. Das Gitter oder den Draht befestigen Sie etwa 20 Zentimeter vor den einzelnen Nistplätzen.
Möglicherweise entdecken Sie an dem von Ihnen gewählten Standort Ameisen – die Arbeiterinnen laufen in die Löcher hinein, um dort die für den Bienennachwuchs gesammelten Pollen- und Nektarvorräte einzusammeln. Haben Sie das Bienenhotel an die Hauswand gestellt, bestreichen Sie die zur Wand gerichtete Seite regelmäßig mit Pflanzenöl, bis Sie über einen längeren Zeitraum keine Ameisen mehr sehen.
Wie sinnvoll sind Bienenhotels?
Ein Wildbienenhotel im eigenen Garten – für Mensch und Tier gibt es nur Vorteile. Sie als Hotelbesitzer profitieren von den kleinen Insekten, weil sie sowohl die Blumen und Obstbäume bestäuben als auch Schädlinge im Garten entfernen. Im Gegenzug erhalten die Bienen einen Unterschlupf, der ihnen als Nistplatz und Überwinterungshilfe zugleich dient. Wählen Sie hierfür sorgfältig den geeigneten Standort sowie das richtige Material aus. Beachten Sie darüber hinaus auch unsere Tipps für Bohrungen und Pflege – die verschiedenen Wildbienenarten werden es Ihnen danken!
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