Wie lange leben Bienen? Das Leben einer Honigbiene
Wie lange leben Bienen? Das Leben einer Honigbiene
Sie bestäuben Bäume, Blumen und Sträucher und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt in der Pflanzenwelt – Bienen. Heimische Bienenarten wie die Europäische Honigbiene, die wir in Deutschland am häufigsten antreffen, lassen sich in drei Typen einteilen:
- die Bienenkönigin
- die Arbeiterin und
- der Drohn.
Je nach Bienentyp ergeben sich andere Lebenserwartungen. Erfahre bei gartenetage, wie lange Bienenkönigin und Co. leben – und darüber hinaus, was es mit Sommer- und Winterbienen auf sich hat!
Wie lange lebt eine Bienenkönigin und welche Aufgaben hat sie?
Die Bienenkönigin ist die wichtigste Biene eines Bienenstaates und kann bis zu fünf Jahre alt werden. Sie ist deutlich größer als Arbeiterinnen und Drohnen und verfügen über einen länglichen, schlanken Körper – bis zu 20 Millimeter werden sie groß. Dieser verengt sich am Ende zu einer V-Form. Außerdem sind die Beine der Bienenkönigin in der Regel sichtbarer als bei einer Arbeiterin, da sie diese weiter nach außen streckt. Auch der Stachel unterscheidet sich – bei einer Bienenkönigin ist der Stachel glatt. (Hier gibt es Insektenhotels, die einer Königin würdig sind.)
Ihre Aufgabe besteht vornehmlich darin, Eier zu legen und damit für den Fortbestand ihres Volkes zu sorgen. Bienenköniginnen legen entweder befruchtete Eier, aus denen Arbeiterinnen schlüpfen, oder unbefruchtete, aus denen die Drohnen hervorgehen. Danach ist sie für die Steuerung des Bienenvolkes zuständig. Dafür setzt sie Pheromone frei, durch die die Arbeiterinnen in ihrer Fruchtbarkeit gehemmt werden und ihr weiterhin dienen.
Wie lange leben Arbeiterinnen und welche Aufgaben haben sie?
Den Großteil eines Bienenvolkes – übrigens auch bei Hummeln, Hornissen und Wespen – machen die Arbeitsbienen aus. Sie sind weiblichen Geschlechts und schlüpfen aus den befruchteten Eiern der Bienenkönigin. Im Unterschied zu dieser haben sie einen etwas weniger schlanken und kürzeren Körper, der am Ende U-förmig zusammenläuft und ungefähr 14 Millimeter groß ist. Zudem ist ihr Stachel mit kleinen Widerhaken besetzt und nicht so glatt wie von der Königin.
Je nach Lebensalter verrichten die Arbeiterinnen unterschiedliche Aufgaben. In den ersten Tagen nach dem Schlüpfen säubern sie die einzelnen Zellen des Bienenstocks und füttern die älteren Maden mit einer Mischung aus Honig und Pollen. Nach und nach ernähren sie danach die jüngeren Larven, ehe sie nach rund zehn Lebenstagen den Bau der einzelnen Wabenzellen vorantreiben. Nach etwas drei Wochen sind die Weibchen schließlich für die Nahrungssuche zuständig, wobei sie die Pflanzen bestäuben. Die Sommerbienen – also die Arbeiterinnen, die zwischen April und Juli schlüpfen, werden etwa vier bis sechs Wochen alt.
Übrigens: Honigbienen leben in ihrem eigenen Bienenstaat und sind deshalb keine Besucher in einem aufgestellten Bienenhotel oder Insektenhotel. In diese ziehen vorwiegend Mauerbienen sowie Wildbienen ein, die hauptsächlich als Einzelgänger leben. Ihre Lebenserwartung beträgt ebenfalls nur einige Wochen.
Wie lange leben Drohnen und welche Aufgaben haben sie?
Ein „Drohn“ ist eine Biene männlichen Geschlechts, die aus einem unbefruchteten Ei der Bienenkönigin schlüpft. Von ihnen gibt es wesentlich weniger Exemplare als von den Arbeiterinnen – und das hat seinen Grund. Die Drohnen sind nahezu ausschließlich dazu da, eine Bienenkönigin zu begatten. Ist eine Königin auf ihrem Hochzeitsflug unterwegs, fliegen die Drohnen von einem außerhalb des Bienenstocks gelegenen Drohnensammelplatz los. Während des Flugs begatten rund zehn bis zwanzig Drohnen eine Bienenkönigin – anschließend sterben die Männchen nach der Paarung. Die Königin wiederum hat in dieser Zeit genügend Samen der Drohnen gespeichert, um für den Rest ihres Lebens Eier legen zu können. Mitunter können Drohnen auch dabei helfen, die Brut zu wärmen oder den Nektar zu trocknen.
Drohnen sind relativ einfach zu erkennen. Sie sind größer als Arbeiterinnen und weisen einen gedrungenen, dicklich wirkenden Körper auf. Ihre Augen sind meistens größer als die der Königin und Arbeiterinnen, außerdem besitzen sie keinen Stachel. Auch ihr Hinterleib ist deutlich ausgeprägter und rundlicher als die von weiblichen Bienen. Drohnen sterben, wenn sie eine Bienenkönigin begattet haben – andernfalls können sie bis zu 50 Tage überleben. Übrigens: Drohnen, die nicht für die weitere Fortpflanzung der Königin gesorgt haben, werden von den Arbeiterinnen nicht mehr in den Bienenstock gelassen. Im Ernstfall stechen die Arbeiterinnen die Drohnen mit ihrem Stachel ab – die sogenannte Drohnenschlacht.
Was hat es mit Sommer- und Winterbienen auf sich?
Eine Sommerbiene ist eine Arbeiterin, die zwischen Frühjahr und Spätsommer aus ihrem Ei schlüpft. Ihre Aufgaben reichen von der Brutpflege, dem Bau der Wabenzellen bis hin zur Nahrungssuche. Sommerbienen überleben ungefähr vier bis sechs Wochen.
Auch bei den Winterbienen handelt es sich um weibliche Honigbienen, die im Herbst schlüpfen – sie haben mit bis zu acht Monaten eine wesentlich höhere Lebenserwartung als die Sommerbienen. Ihre Hauptaufgabe ist es, dass das Bienenvolk gut durch den Winter kommt. Dafür kuscheln sie sich eng aneinander und wechseln regelmäßig ihre Position, die Bienenkönigin befindet sich währenddessen in ihrer Mitte. Anders als ihre sommerlichen Schwestern müssen Winterbienen viel seltener auf Nahrungssuche gehen. Sie bedienen sich vornehmlich an den angelegten Honig- und Pollenvorräten und fliegen erst im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, aus dem Stock in Richtung der leckeren Blüten von bienenfreundlichen Pflanzen. Außerdem beginnen sie dann auch mit den Aufgaben der Sommerbienen. Im Vergleich zu Letzteren ist ihr Leben also oft entspannter – und dennoch ist ihre Aufgabe genauso wichtig!
Wie lange leben Bienen nach dem Stechen?
Der Stachel einer weiblichen Honigbiene ist mit kleinen Widerhaken besetzt. Sticht diese nun einen Menschen oder andere Tiere in die Haut, bleibt der Stachel aufgrund der Widerhaken in aller Regel stecken. Dabei wird der gesamte Hinterleib der Biene mit sich gezogen, sodass sie durch den Stechvorgang stirbt. Währenddessen fließt die gesamte Giftmenge in die Haut und verursacht die bekannten Rötungen und Schwellungen sowie Schmerzen.
In Ausnahmefällen ist es auch möglich, dass die Widerhaken des Stachels sich nicht komplett in der Haut verfangen. Dann kann die Biene ihn wieder herausziehen und überleben – allerdings geschieht dies eher selten. Eine Honigbiene stirbt nicht, wenn sie eine andere Biene sticht. Deren Haut ist dünn genug, um den Stachel wieder herauszuziehen – anders als die menschliche Haut.
Lebensdauer einer Biene: Diese hängt von ihrer Bestimmung ab!
Du siehst: Wie lange eine Biene lebt, ist von ihrem Geschlecht und damit ihrer Funktion innerhalb des Bienenvolkes abhängig. Die Bienenkönigin kann bis zu fünf Jahre alt werden, eine Arbeiterin dagegen vier bis sechs Wochen. Drohnen sterben direkt nach der Begattung einer Königin – falls es nicht dazu kommt, werden sie bis zu 50 Tage alt. Eine Ausnahme unter den weiblichen Bienen sind die Winterbienen: Sie erreichen ein Alter von bis zu acht Monaten.